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Effizienzsteigerung durch den Einsatz von Eisen- und Aluminiumsalzen in der Phosphatbindung: Eine Fallstudie zur Verbesserung der Abwasserqualität in industriellen Kläranlagen

Die Phosphatbindung spielt eine zentrale Rolle in der Abwasserbehandlung, insbesondere in industriellen Kläranlagen. Phosphat ist ein bedeutender Nährstoff, der, wenn er in Gewässern verbleibt, zur Eutrophierung führen kann – ein Prozess, der das ökologische Gleichgewicht von Gewässern stört und zu Algenblüten, Sauerstoffmangel und einem Verlust an Biodiversität führt. Um dies zu verhindern, setzen Kläranlagen auf den Einsatz von Eisen- und Aluminiumsalzen zur Phosphatbindung. In diesem Beitrag werfen wir einen genaueren Blick auf den Prozess der Phosphatfällung in industriellen Abwasserbehandlungsanlagen, indem wir eine detaillierte Fallstudie präsentieren, die zeigt, wie der gezielte Einsatz von Eisen- und Aluminiumsalzen die Abwasserqualität erheblich verbessert hat.

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Was ist Phosphatbindung und warum ist sie wichtig?

Phosphat ist ein essentieller Nährstoff für das Pflanzenwachstum, jedoch in zu hohen Konzentrationen im Wasser ein Problem. In Abwasser aus industriellen Prozessen, besonders in der Chemieindustrie, Papierproduktion oder Lebensmittelverarbeitung, kann Phosphat in großen Mengen vorhanden sein. Wenn es in Gewässer gelangt, fördert es das Wachstum von Algen (Algenblüten), was zu einem Sauerstoffmangel und in der Folge zu einer Eutrophierung führt.

Die Phosphatbindung ist daher ein unverzichtbarer Schritt, um die Abwasserqualität zu verbessern und die Wasserressourcen zu schützen. Dies geschieht durch die Chemische Fällung, bei der Eisen- oder Aluminiumsalze mit dem Phosphat reagieren und unlösliche Verbindungen bilden, die dann aus dem Wasser entfernt werden.


Der Prozess der Phosphatbindung mit Eisen- und Aluminiumsalzen

Die Phosphatfällung erfolgt durch die Zugabe von Eisen- oder Aluminiumsalzen zu Abwässern. Dabei reagieren diese Chemikalien mit dem Phosphat, um Phosphat-Eisen- oder Phosphat-Aluminium-Verbindungen zu bilden, die dann aus dem Wasser entfernt werden können. Der grundlegende chemische Prozess sieht folgendermaßen aus:

  1. Fällung von Eisenphosphat (FePO₄): Wenn Eisen(III)-Salze, wie Eisen(III)-chlorid (FeCl₃) oder Eisen(III)-sulfat, dem Abwasser zugesetzt werden, reagieren sie mit dem Phosphat und bilden Eisenphosphat, das als Feststoff ausfällt und abfiltriert werden kann.

  2. Fällung von Aluminiumphosphat (AlPO₄): Ähnlich wird bei der Zugabe von Aluminiumsalzen, wie Aluminiumchlorid (AlCl₃) oder Aluminiumsulfat, Phosphat mit Aluminiumionen verbunden, wodurch Aluminiumphosphat gebildet wird, das ebenfalls als Feststoff entfernt wird.

Der Vorteil von Eisen- und Aluminiumsalzen liegt darin, dass sie sehr effektiv bei der Bindung von Phosphat sind, was zu einer starken Reduktion der Phosphatkonzentration im Abwasser führt.


Fallstudie: Verbesserung der Abwasserqualität in einer Lebensmittelverarbeitungsanlage

In einer Lebensmittelverarbeitungsanlage wurde die Abwasserbehandlung mit dem Ziel verbessert, den Phosphatgehalt im Abwasser zu reduzieren und so die Wasserqualität zu steigern. Die Anlage hatte ursprünglich Probleme mit einer hohen Phosphatbelastung, die durch die Reinigungsprozesse und die Abwasserströme aus der Produktion verursacht wurde.

Ausgangssituation:

  • Abwasserquelle: Abwasser aus der Lebensmittelproduktion, hauptsächlich von Reinigungsprozessen.

  • Phosphatgehalt: Hohe Phosphatwerte (bis zu 5 mg/l), die die lokalen Gewässer gefährdeten.

  • Problem: Potenzielle Eutrophierung der Gewässer durch den Phosphatgehalt.

Lösungsansatz:

Die Kläranlage entschied sich, Eisen(III)-chlorid als Fällungsmittel einzusetzen. Zunächst wurde eine Reihe von Tests durchgeführt, um die optimale Dosierung und die Wirkung von Eisen(III)-chlorid auf die Phosphatbindung zu bestimmen. Nach der Bestimmung der optimalen Dosierung wurde das Eisenchlorid in den Behandlungsprozess integriert.

Ergebnisse:

  • Reduktion des Phosphatgehalts: Der Phosphatgehalt im Abwasser konnte auf unter 0,5 mg/l gesenkt werden, was weit unter dem Grenzwert für Eutrophierung liegt.

  • Verbesserung der Wasserqualität: Die Abwasserqualität verbesserte sich deutlich, was auch zu einer besseren Ökosystemgesundheit im nahegelegenen Gewässer führte.

  • Kosteneffizienz: Der Einsatz von Eisenchlorid war kostengünstig und stellte eine effiziente Lösung zur Phosphatbindung dar. Der Chemikalienverbrauch konnte durch regelmäßige Überwachung und Anpassung der Dosierung optimiert werden.


Vorteile der Phosphatbindung mit Eisen- und Aluminiumsalzen

  1. Hohe Effizienz: Eisen- und Aluminiumsalze sind sehr effektiv bei der Entfernung von Phosphat aus dem Abwasser und bieten eine kostengünstige Lösung für die Phosphatbindung.

  2. Schnelle Reaktionszeiten: Diese Salze wirken schnell, sodass der Phosphatgehalt in kürzester Zeit reduziert werden kann.

  3. Einfach in der Anwendung: Die Zugabe von Eisen- oder Aluminiumsalzen ist einfach und kann in bestehende Abwasserbehandlungsprozesse integriert werden.

  4. Langfristige Umweltvorteile: Durch die Reduktion von Phosphat wird die Gefahr einer Eutrophierung der Gewässer verringert, was zu einer Verbesserung der Wasserqualität führt und die Biodiversität in Gewässern schützt.


Fazit: Die Rolle von Eisen- und Aluminiumsalzen in der industriellen Abwasserbehandlung

Die Phosphatbindung mit Eisen- und Aluminiumsalzen ist eine bewährte und äußerst effiziente Methode, um die Abwasserqualität zu verbessern und Eutrophierung in Gewässern zu verhindern. In der Fallstudie der Lebensmittelverarbeitungsanlage wurde eindrucksvoll gezeigt, wie durch die gezielte Chemische Fällung von Phosphat mit Eisenchlorid ein großer Erfolg erzielt werden konnte. Diese Technik ist nicht nur effektiv, sondern auch kostengünstig und lässt sich gut in die bestehenden Abwasserbehandlungsprozesse integrieren.

Für industrielle Unternehmen, die ihre Abwasserqualität verbessern und Umweltauswirkungen minimieren möchten, ist die Nutzung von Eisen- und Aluminiumsalzen ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer nachhaltigeren Wasseraufbereitung.

 
 
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